"WTF is going on?" werden sich jetzt sicher einige fragen und hier mal ein Abriss der letzten 3-4 Wochen:
Nachdem ich in Seoul angekommen bin und mal einen Tag eher relaxed verbracht habe, hat mich prompt irgend ein lustiger Virus (aus einem nordkoreanischen Bio-Waffen-Labor vielleicht?) flachgelegt, so dass ich praktisch die ganze Zeit - ausser der DMZ-Tour, für die ich mich mit Medis aufgeputscht hatte - in Südkorea mit Husten, Kopfschmerzen, Fieber, usw. im Hotel verbracht habe. "OK", sagte ich mir dort in Seoul, "ist ja alles nid so schlimm, es geht ja bald für nen Monat ab auf die Insel, Sonne tanken, wieder fit werden, gemütlich chillen und dann viel, viel Tauchen."
Also gings dann weiter nach Neu-Kaledonien, die Sonne hat zuerst Mal für einen ordentlichen Schub Happiness gesorgt und die Reste des Koreaner-Virus innert 1-2 Tagen ausgemerzt. Leider hat der Scheiss-Virus mir aber trotzdem was hinterlassen. Ich hatte zwar keine Grippe-Symptome mehr, dafür ne Hardcore-Bronchitis, so dass es beim Atmen getönt hat als wäre ich Darth Vader höchstpersönlich. (Übrigens: Ich hatte das gleiche Problem schon mal vor einem Jahr, wo eine Erkältung zwar nach ner Woche weg war, mir aber ne 2-Monate-Bronchitis hinterlassen hatte. Davor nie irgendwelche Problems gehabt, keine Bronchitis, kein Asthma, keine Allergien, nix, nada, null). "OK, also ich sollte dann wohl echt mal aufhören mit dem Rauchen, das habe ich ja eh für diese Ferien geplant... Aber erstmal einen Englisch sprechenden Doc auftreiben hier..."
Jo, der Doc war auch echt nett und kompetent und hat wie befürchtet eine Bronchitis diagnostiziert und meinte noch "Jo, das könnte auch Asthma sein, sollten sie zuhause mal checken lassen.." - WHAT? - "Aber auf jeden Fall sollten sie sich zwischen Rauchen oder Tauchen entscheiden". Das war dann wohl die einfachste Entscheidung meines Lebens. Wer mich als Hardcore-Raucher kennt und das jetzt nicht glauben kann: Stell dir einfach vor, du bist Taucher, willst unbedingt tauchen gehen, bist gerade im Tauch-Paradies und man stellt dich vor die Wahl "Tauchen oder XY". Da musst du gar nichts mehr wählen oder entscheiden.... :) BTW: Habe jetzt seit 2 Wochen keine mehr geraucht; dafür reichlich gemampft und tonnenweise Lollies gelutscht. Mein Zahnarzt hat dann sicher Freude wenn ich zurück bin... *lol* Naja, da geb ich im Moment einen Scheiss drauf, "Karies statt Lungenkrebs" und insbesondere "Tauchen statt Rauchen" heisst momentan das Motto! ;)
Der Doc hat mir dann - vielleicht auch weil ich fand "ist mir sch***egal wie krass das Zeug ist, ich will einfach sobald wie möglich wieder tauchen" - die Ober-Krassen-Sonst-Nur-Für-Die-Schlimmsten-Asthmatiker-Medis verschrieben und gemeint "Jo, nehmen sie das mal für 8 Tage, dann sollte es merklich besser sein, ich kann ihnen aber nicht sagen, wie lange das im Endeffekt danach noch geht, bis sie wieder tauchen können. Das merken sie aber selber, wenn sie wieder normal, ohne Geräusche und mit subjektiv gefühlter voller Funktion atmen, dann dürfen sie auch wieder tauchen." Die Medis haben dann auch innert 3-4 Tagen das Darth-Vader-Geröchel wegbekommen, aber die volle Lungenkapazität hatte ich da noch längst nicht wieder. "OK, also weiter Medis fressen, hoffen dass es besser wird und dann 2 Tage vor der Abreise entscheiden, wie es weitergeht". Die weitere Zeit in Neu-Kaledonien war dann ein Auf und Ab zwischen "Heute war es echt geil" und "Gurkt mich irgendwie an heute, will endlich tauchen, alles andere ist mir echt schnuppe". Natürlich konnte ich auch nicht wirklich abschalten, denn die meiste Zeit schwang dieses "Hmm, kann ich wohl bald tauchen oder nicht? Was mache ich wenn nicht? Und wenn ich tauchen kann, dann muss ich ja noch die Hotels/Tauchbasen buchen..." im Hintergrund mit.
OK, dann 2 Tage vor der Weiterreise nach Tahiti war absehbar, dass ich die nexten 2-3 Wochen sicher nicht tauchen kann. "Hmm, Scheissendregg, was mach ich jetzt am Besten? Habe auf jeden Fall keinen Bock, noch länger auf irgendwelchen Inseln rumzuhocken, ohne Tauchen zu können. Schnorcheln ist ja ganz nett, aber auf die Dauer eher frustrierend, ich will nämlich die ganze Zeit weiter runter, länger unten bleiben, usw. Und der Bade- bzw. In-Der-Sonne-Rumliege-Typ bin ich echt nicht." Ich hatte im Vorfeld ja schon mit einigen Leuten(Zum Glück gibtz Skype :) ein paar Varianten durchdiskutiert und so habe ich den ganzen Rest der Ferien (Tahiti, Bora Bora, Cook Inseln, Osterinseln, Chile) gecancelt und einen Flug nach Sydney gebucht mitsamt 5 Tagen Hotel in Sydney. Der Plan war zu dem Zeitpunkt "Nach Sydney fliegen, zum Arzt gehen, durchchecken lassen, die Zeit rumkriegen und hoffentlich dann am Great Barrier Reef tauchen gehen".
Jo, ich bin dann auch in Sydney angekommen, nur hat mir natürlich keiner gesagt, dass Sch***s-Ostern sind und die Ärzte deshalb geschlossen haben. F**k! F**k! F**k! Über das Oster-Weekend gings mir dann echt besch****n. Neben der Ungewissheit - mein Kopf trieb mich teilweise fast in den Wahnsinn - hatte ich auch noch Kopf- und Bauchschmerzen vom geplanten (die 8 Tage waren rum) Absetzen der Medis. Auch wegen dem Absetzen gings mit dem Atmen ein klein wenig schlechter, was für mich - anhand der Erfahrungen von vor einem Jahr - darauf hinweist, dass ich noch mindestens 6-8 Wochen nicht tauchen kann. Zudem habe wieder einmal gemerkt, dass ich zwar durchaus alleine in der Welt-Geschichte rumreisen kann, aber als Allein-Reisender echt keinen Bock auf den ganzen "Touristen-Kram"(Stadtrundfahrten, Museen die mit Touris vollgestopft sind, Event-Zeug das sich an Touristen richtet, usw.) habe. Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich mit jemand anderem oder ner Gruppe unterwegs bin, habe ich voll kein Problem damit, aber als Alleinreisender sagt mir das echt nicht zu.
Kommt noch dazu, dass ich ja eigentlich "Ab auf die Insel, viel Tauchen und sonst die Ruhe geniessen"-Ferien nötig hätte, d.h. hier in Australien wars mir schon wieder viel zu hektisch. Mir ist natürlich total klar, dass das an mir und nicht an den Australiern liegt, denn die sind wirklich alle echt gechillt, völlig stressfrei und echt coole Leute. Aber eben, Australien vs. einsame Insel, da ist Australien halt "stressiger". Und insbesondere die Aussicht, jetzt noch nen Monat in Australien rumreisen (oder für mich "rumstressen") zu müssen und am Schluss eben doch nicht tauchen zu können, war nicht gerade erbaulich. Ich habe mir meinen Australien-Trip nämlich eher im Sinn von "Mit Kollegen (oder der Freundin :) mal 3-6 Monate mit nem Camper quer durchs Land reisen und gucken wo es uns überall hin verschlägt" vorgestellt und nicht so "Ich muss jetzt allein irgendwie rumgurken und hab nur nen Monat Zeit um Australien im Schnelldurchlauf-Stress-Programm-das-sonst-wohl-nur-die-Foto-Foto-Asiaten-machen zu sehen".
Nachdem ich also am Wochenende praktisch nur im Hotel rumlungerte und nen Depri-Trip geschoben hatte, habe ich mich dann endlich durchgerungen und ein Ticket nach Home Sweet Home gebucht und seither gehts mir eigentlich wieder sehr gut. Naja, ist natürlich alles irgendwie Scheisse gelaufen in diesen Ferien, aber aufgeschoben ist sicher nicht aufgehoben. Irgendwann in den nächsten 5 Jahren fliege ich nach Neu-Kaledonien und ziehe von dort meine Tour, so wie sie ursprünglich geplant war, dann auch bis zum Ende durch. OK, vielleicht nicht genau so wie geplant, denn evtl. kommen noch Fiji oder Vanuatu als weitere Inseln dazu. *DAS-HAST-DU-JETZT-DAVON-DU-BESCHISSENER-KOREANISCHER-VIRUS-ZUM-TROTZ-MACH-ICH-DANN-NOCH-LAENGER-FERIEN* *hehehe* :)
OK, und damit dieser Post jetzt nicht nur negatives beinhaltet, hier noch ein paar Argumente, wieso es trotzdem EINFACH ECHT GEIL war:
- Ich hatte in Japan eine voll geile Zeit, DANKE MARIO, bisch eifach e geile Siech!!!
- In Fukuoka habe ich zwei echt coole Albaner kennengelernt und mich davon überzeugen lassen, mal in Albanien Ferien zu machen.
- In Kichijoji bei Tokio ass ich das beste Dinner meines Lebens! Matsuzaka Beef 4-ever!
- Meine T-Shirt-Sammlung ist um einiges grösser geworden...
- Ich war in Nordkorea und lebe noch!
- Ich bin in Neu-Kaledonien ganz schön braun geworden.
- Auf der Ile-des-Pins habe ich einen Teil vom Paradies gesehen.
- Ich war in Australien, zwar nur kurz, aber ich weiss jetzt, warum mein Dad immer davon geschwärmt hat.
- Ich habe viel Französisch geredet - und es hat mir Spass gemacht. (Wer den jetzt nicht checkt: Ich hatte in Französisch damals ne 2 an der Maturprüfung...)
- Ich hab mit dem Rauchen aufgehört und das war viel easier als ich mir das vorgestellt hatte.
Zum Schluss möchte ich hier noch ein Ultra-Mega-Riesen-Dankeschön aussprechen an alle, die mich in während meiner Reise - in welcher Form auch immer - unterstützt haben! Ihr sind eifach die beschte Fründe und Family wo me cha ha!!! Danggschön! Danke! Merci! Thanks! Grazie! Gracias! Domo Arigato!