Mittwoch, 4. März 2009

Tokio - Woche 1 - Dienstag

Am Dienstag sind wir recht spät aufgestanden. Mario wollte sich eine Digicam kaufen, darum sind wir in einen Elektronik-Laden gegangen. Bei BIC Camera war alles vollgestopft mit Kameras, Zubehör, usw. und es herrschte ein Riesenbetrieb. Preise sind übrigens etwa gleich wie bei uns. Dort habe ich auch noch eine Ersatzbatterie für meinen Tauchcomputer ergattern können, just in case.

Dann sind zur Shinjuku Station (Non Smoking) gegangen und wollten eine U-Bahn nach Roppongi nehmen. Es hat aber einige Zeit gedauert, bis wir rausgefunden haben, welche U-Bahn wir nehmen müssen. Die Pläne gibts da auch auf Englisch, aber das nützt einem nichts, wenn man auf den Plan mit den normalen Zügen guckt statt auf den U-Bahn-Plan ;) Tickets kann man am Automaten rauslassen, die Preise sind auf einer Tafel angeschrieben (neben Japanisch auch auf Englisch); man wirft zuerst Geld ein und wählt dann via Touchscreen den gewünschten Fahrpreis. Mit dem Ticket kommt man dann durch die "Schranke" (dazu gleich mehr) zu den Geleisen. Übrigens sind hier die Rolltreppen seitenverkehrt (also die nach unten ist linkerhand); man steht links und geht rechts. Auch auf den normalen Treppen und in den Stationen selber herrscht Fussgänger-Linksverkehr.

In der U-Bahn (und auch in den Stationen) sieht man einige Leute (ich würde mal sagen ca. 5-10%) mit Mundschutz rumrennen, die Gründe dafür sind a) man will sich nix einfangen (finde ich etwas paranoid) oder b) man will niemanden anstecken wenn man krank ist (das finde ich extrem rücksichtsvoll).

In der U-Bahn selber werden die Stationen auf Englisch und Japanisch angezeigt und angesagt, was ich sehr praktisch finde. Beim Ausgang durfte ich dann erstmal mein Ticket suchen, da es dort nochmal so eine "Schranke" hatte; das Ticket wir am Ausgang gleich einbehalten, so dass man das überflüssige Papier gleich los ist. Diese "Schranken" sind übrigens normalerweise offen, nur wenn man (am Eingang) kein gültiges Ticket hat oder (am Ausgang) zu weit gefahren ist, machen sie vor einem zu. Wenn man zu weit gefahren ist, kann man aber an einem Automaten nachlösen, das kostet wohl auch keinen Aufpreis oder Strafe. Von dem her kann man, wenn man keinen Plan hat, wohin man will bzw. was es kostet, einfach mal das billigste Ticket nehmen und die U-Bahn benutzen, am Ausgang kann man ja immer noch Nachzahlen.

In Roppongi sind wir dann im Hard Rock Café Tokyo Roppongi essen gegangen, ist ein eher kleines, dafür aber gemütliches HRC und im Shop hatte es recht geile T-Shirts und Pullover. Ja, ich habe einen T-Shirt-Tick, ich weiss ;) Hier gleich noch ein Gruss an Yoli und Lisa, ich habe für euch auch etwas ergattern können!

Wir sind danach mit der U-Bahn zurückgefahren und haben uns in der Shinjuku Station böse verlaufen, da wir an der Station "Shinjuku" ausgestiegen sind, statt "Shinjuku-Nishiguchi" (dort waren wir eingestiegen). Und nein, wir waren nicht etwa am falschen Bahnhof, sondern dieser Bahnhof ist so riesengross - angeblich der grösste der Welt -, dass dieselbe U-Bahn-Linie dort mehrere Haltestellen hat. Wir sind dann sicher 20 Minuten unter der Erde rumgerannt, bis wir den richtigen Ausgang gefunden hatten.

Zurück ins Hotel, frisch machen fürs Nightlife und dann mit dem Taxi nach Shibuya. Zuerst im falschen Ecken gelandet, keine Clubs/Discos, dafür tonnenweise "Love Hotels". Nein, das sind nicht etwa Puffs, sondern Stundenhotels mit speziell dekorierten Zimmern, welche von den Leuten wohl benutzt werden weil sie a) noch bei den Eltern oder im Studentenheim leben, b) die Wände der eigenen Wohnung zu dünn sind, c) sie eine Affäre haben oder d) der Heimweg aus der Disco mit der neusten Eroberung zu weit wäre. Bei einigen Hotels hats draussen sogar Fotos von den verschiedenen Zimmern, von stylish bis schräg ist da alles zu haben ;)

Finally sind war dann im Atom Club gelandet, Eintritt umgerechnet 12 Franken. Security am Eingang war recht gechillt und Dresscode gabs da praktisch nicht. Keine Garderobe wie bei uns, sondern tonnenweise Schliessfächer, wo man sein Zeug deponieren kann. Drinks 6 bzw. 8.50 Franken, Vodka/Bull 12 Franken (Red Bull ist hier sau-teuer, kein Wunder, da Importiert und "Made in Austria"). Die Drinks sind etwas kleiner als bei uns, aber man kann sich gleich teuer oder günstiger als bei uns volllaufen lassen.

Der Sound entsprach grösstenteils meinem Geschmack, viel Elektronisches aller Art (zum Glück kein House ;) und R&B/HipHop-Mixes mit gutem Beat. Die Japaner getrauten sich anfangs (so um Mitternacht) nicht auf die Tanzfläche, bis sie dann so 1-2 Stunden später genug Alkohol intus hatten. Fand ich nicht weiter tragisch, bin ja selber auch so einer ;)

Der Club war für nen Dienstag wohl gut besucht und es waren 2 von 3 Floors offen, die DJs hatten alle MacBooks neben den Turntables. Ich hab niemanden Platten wechseln sehen, deshalb nehme ich mal an, das hier alles voll-digital abläuft und auf den Turntables nur Timecoded Vinyl lag um die MP3s Vinyl-like abspielen und mixen zu können. Zum Publikum kann ich kurz folgendes sagen: Alles voll gechillt, keine Stressköpfe, die Mädels grösstenteils gutaussehend und teilweise mit extrem kurzen Minis :P und ein Teil der Jungs hatte wohl nen inoffiziellen "Wer hat die schrägste Frisur"-Contest. Tanzstil total gemischt, von verhalten bis hyperaktiv war alles dabei.

Wir sind dann so um 4 Uhr gegangen, haben uns noch schnell nen Fast-Food-Snack - Reis mit Rindfleisch, dazu Tee - reingezogen und sind dann mit dem Taxi zurück ins Hotel. Achja: Bei den Taxis hat es an der Windschutzscheibe ein Display mit japanischen Zeichen. Die muss man nicht kennen, man muss nur wissen, dass Rot=Frei und Grün=Besetzt heisst. Wieder mal verkehrte Welt ;) Und noch ein Tipp: Immer ein paar Kärtchen des Hotels (mit Adresse und Lage-Plan) mitnehmen, sonst könnte es als Ausländer schwierig werden, dem Taxifahrer zu erklären wo man hin will ;)

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